Produktanwendungen für Fichtenstarkholz
Die positiven Eigenschaften von Starkholz sind für vielfältige Anwendungen geeignet. Auf Brettschichtholz, Fenster und Recyclingpapier wird hier näher eingegangen.
Die ausgewählten Anwendungsfelder sind mit den Starkholzeigenschaften und deren Lage im Stamm verknüpft. Somit können die Erstkunden in den für sie interessanten Anwendungsbereich gehen und rasch die für ihre Produkte geeigneten Teile im Stamm lokalisieren.
Prozesse in der Starkholzverarbeitung
Dieser Zugang bildet die Prozesse zur Verarbeitung eines Starkholzbaumes ab. Entlang der Verarbeitungskette (Forst, Auftrennung, Weiterverarbeitung) werden die Prozesse abgebildet, welche für die Verarbeitung von Starkholz erforderlich sind. In diesem Zugang sollen die Akteure Antworten auf Fragen der optimalen Verarbeitung von Starkholz erhalten.
Der Starkholzstamm
Der Zugang "Stamm" zeigt ein Modell eines Starkholzstammes mit radialer und axialer Unterteilung in insgesamt 6 Bereiche. Die Unterteilung soll die Heterogenität der Starkholzeigenschaften wiederspiegeln und die im Forschungsprojekt erhobenen Kenngrößen der Faser- und Festigkeitseigenschaften und deren Verteilung im Stamm wiedergeben.
 Prozesse
  => Ernten (Vom Sämling zum Rundholz)
ProdukteProzesseZugang Stamm
stamm.jpg Ernten
ernten.jpg
Quelle: Institut für Holzforschung, Boku Wien
Vom Sämling zum Rundholz: Ernten
Bei der Starkholzernte sind aufgrund der Dimension und der Zugänglichkeit z. B. in Gebirgslagen das Verhältnis der Arbeitskosten zu den Holzpreise ein wichtiges Maß für die Wirtschaftlichkeit. Das Stück-Masse-Gesetz tritt hier wieder in den Vordergrund, vor allem in Gebirgslagen.
Die optimale Umtriebszeit von Starkholz in Österreich liegt bei etwa 120 Jahren, bei einer Stammanzahl von 250 Stämme/ha. Würde man bereits nach 80 Jahren ernten um einen schwächeren Erntedurchmesser und eine höhere Stammzahl pro Fläche zu erhalten, müsste der Einschlag auf 40 Jahre hinaus verdoppelt werden. Eine Folge davon wären ev. niedrigere Deckungsbeiträge und ein erhöhtes Starkholzangebot in den folgenden Jahren was zu einem verstärktem Preisdruck führen würde.

Folgende Arbeitsschritte werden bei der Ernte durchgeführt:
- Fällung: maschinelle oder motormanuelle Schlägerung
- Entastung mittels Prozessor, der die Schritte Ablängen und Entasten in einem Arbeitsgang durchführt oder motormanuell
- Entrindung
- Ausformung (Sortimentsbildung): Die Rundholzsortierung folgt im Wesentlichen den Bestimmungen der Österreichischen Holzhandelsusancen; davon abweichende besondere Käuferwünsche oder Ausformungskriterien werden gegebenenfalls berücksichtigt.
- Rückung (Holztransport mit LKW auf Forststrasse)
- Lagerung: erfolgt bis zum Weitertransport meist entlang der Forststrasse.

Ernteschäden, wie z. B. Schälschäden sollten weitgehend vermieden werden, um die Qualität der verbleibenden Bäume des Bestandes nicht zu mindern. Hier wären Stamm- und Rindenverletzungen am verbleibenden Bestand im Zuge der Fällung und Rückung des ausscheidenden Bestandes zu nennen.